Gerd Lüdemann ist ein deutscher Theologe und Religionswissenschaftler. Er wurde am 5. Juli 1946 in Visselhövede, Deutschland geboren. Lüdemann studierte evangelische Theologie, Geschichte und Klassische Philologie an verschiedenen Universitäten in Deutschland. Er promovierte 1976 an der Universität Göttingen und habilitierte sich 1986 an der Universität Gießen.
Lüdemann ist bekannt für seine Forschung im Bereich der historischen Jesusforschung. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, darunter "Der große Betrug: Und was Jesus wirklich sagte und tat" (2000) und "Der Judas-Effekt: Eine historische Kontroverse um die Wahrheit des Christentums" (2015). Lüdemann vertritt die Ansicht, dass viele biblische Überlieferungen und dogmatische Lehren über Jesus historisch nicht haltbar sind.
Lüdemann hat auch zur Entstehung des Neuen Testaments und der frühchristlichen Gemeinschaften geforscht. Er hat sowohl an deutschen als auch an internationalen Universitäten gelehrt und war zeitweise Professor für Neues Testament an der Universität Göttingen.
Lüdemann ist für seine kritische Haltung gegenüber dem traditionellen christlichen Glauben bekannt. Er ist ein Vertreter des Jesusseminars und hat sich an der Jesus-Seminar-Bewertung beteiligt, einer Gruppe von Fachleuten, die versucht haben, die historische Authentizität der Worte und Taten Jesu zu bestimmen.
Gerd Lüdemann hat kontroverse Ansichten vertreten und provokante Thesen aufgestellt, die in der theologischen Gemeinschaft teils heftig diskutiert wurden. Während er von manchen als bedeutender Religionskritiker gesehen wird, wird er von anderen als zu radikal oder einseitig abgelehnt.
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